Utica

Utica,

 

1) ['juːtɪkə], Industriestadt im Bundesstaat New York, USA, am Mohawk River und am New York State Barge Canal, 68 600 Einwohner; die Metropolitan Area hat 316 600 Einwohner; im 19. Jahrhundert bedeutende Textil-, seit dem Zweiten Weltkrieg Metall- und Elektronikindustrie.

 

Geschichte:

 

An der Stelle des 1758 errichteten britischen Forts Schuyler entstanden. Nach der Fertigstellung des Eriekanals 1825 wurde Utica, seit 1832 City, ein bedeutendes Textilzentrum.

 

 2) antike Hafenstadt an der Nordküste Afrikas, im Mündungsbereich des Oued Medjerda, 30 km südöstlich von Biserta, Nordtunesien. Im 11. Jahrhundert v. Chr. von Phönikern aus Tyros direkt am Meer gegründet (heute 10 km landeinwärts gelegen). Im karthagischen Reich hatte Utica eine bevorzugte Stellung. Nach der Zerstörung Karthagos 146 v. Chr. wurde es Hauptstadt der römischen Provinz Africa (seit 25 v. Chr. Africa proconsularis). Durch Versandung des Hafens verlor Utica an Bedeutung. - Unter meterhohem Schwemmland wurden im 19. Jahrhundert Reste aus römischer Zeit (Villen mit Bodenmosaiken, Zisternen, ein Amphitheater und Statuen) freigelegt, nach 1950 auch, in vier bis fünf Meter Tiefe unter dem Niveau der römischen Bebauung, punische Steinkistengräber des 7.-5. Jahrhunderts v. Chr.